06.12.2010 Schwäbische Zeitung: Jehle fühlt mit verletztem Wettkandidaten

Sulmingen - Es hätte ein gemütlicher Fernsehabend werden sollen auf dem Jehle-Hof in Sulmingen. Denn "Wetten, dass...?" zu schauen, ist für den 36-jährigen Achim Jehle und seine Familie ein Ritual, seit er morgen vor genau drei Jahren mit seiner Kuh-Wette und 89 Prozent der Zuschauerstimmen zum Wettkönig gewählt wurde - vermutlich ein Wert für die Ewigkeit. Der Abend endete für ihn, wie für viele Fernsehzuschauer, in großer Betroffenheit.

Mit seiner Familie saß er auch am Samstagabend wieder vor dem Fernseher und freute sich auf die Sendung aus Düsseldorf. "Mir ist das auch deswegen ans Herz gewachsen, weil ich einige Leute, die dort hinter den Kulissen arbeiten, kenne und immer noch Kontakt zu ihnen habe. Da freut man sich auch immer, wenn im Abspann die ganzen Namen zu lesen sind", sagt Achim Jehle.

Als dann Kandidat Samuel Koch und seine Sprungfeder-Wette angekündigt wurde, habe er sich noch gedacht: "Das wird richtig schwierig." Er habe aber den Eindruck gehabt, dass der junge Mann sich seiner Sache sehr sicher gewesen sei. "Sonst hätte er das Wetten-dass-Team sicher nicht davon überzeugen können, die Wette in die Sendung zu nehmen", meint Jehle und erinnert sich an seine eigene Bewerbung beim ZDF. Da stehe in den Unterlagen explizit drin, dass sich der Sender vorbehält, Wetten auszusortieren, die die Gefahr von Verletzungen in sich bergen.

Nun ist Jehles Kuh-Wette von der Gefährlichkeit nicht mit der Sprungfeder-Wette zu vergleichen, der Sulminger erinnert sich aber daran, dass das ZDF selbst bei ihm nachfragte, ob ihn die Kühe in den Finger beißen oder sonst irgendwie verletzen könnten. "Ich konnte das Team damals beruhigen, weil ich als Bauer meine Tiere kenne", sagt Jehle. Das ZDF habe aber durchgesetzt, dass die Kühe während der Wette in einem Melkgatter befestigt werden müssen. "Die waren schon sehr darauf bedacht, dass nichts passieren kann." Deswegen glaubt er auch, dass das Team am Samstag alles Erdenkliche für die Sicherheit des Kandidaten getan hat."

"Es ist aber in einer solchen Situation immer schwierig, seine eigene Nervosität in den Griff zu bekommen", sagt der Landwirt und erinnert sich an seine Wette. "Obwohl ich bei der Außenwette in meiner gewohnten Umgebung war und meine Augen mit einer Brille verdeckt waren, wusste ich die Abläufe, die vorher geprobt worden waren, nicht mehr richtig, so aufgeregt war ich."

"Es tut mir unendlich leid für ihn"

Noch größer stellt sich Jehle, der "Wetten, dass...?" bereits zwei Mal als Zuschauer vor Ort erlebt hat, die Aufregung der Kandidaten vor, die ihre Wette in der Halle absolvieren müssen. "Man ist an einem neuen Ort, an dem man vorher nicht viel geprobt hat und bekommt dazu noch die Atmosphäre in der Halle unmittelbar mit", sagt der 36-Jährige. Ob die Nerven Samuel Koch einen Streich gespielt haben, vermag Jehle aus der Ferne nicht zu beurteilen. "Mir tut es aber unendlich leid für ihn und ich hoffe, dass er wieder gesund wird." Er selbst habe am Samstag völlig verstört den Fernseher ausgeschaltet, hofft aber auch, dass dies nicht das Ende von "Wetten, dass...?" gewesen ist: "Allerdings möchte ich nicht in der Haut desjenigen stecken, der in der nächsten Sendung eine schwierige Wette absolvieren muss. Da haben viele die Ereignisse vom Samstag noch im Hinterkopf."

Redakteur: Gerd Maegerle
Veröffentlicht mit der freundlichen Genehmigung der Schwäbischen Zeitung

 

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