03.10.2016 Südkurier Linzgau-Zollern-Alb: Entedankfest in der Schlossgartenhalle Aach-Linz

Das Feiern des Erntedankes nach dem Einbringen der Feldfrüchte ist in der Landwirtschaft ein guter Brauch. Dazu hat der Verein zur landwirtschaftlichen Fortbildung (VLF) in Sigmaringen die Bevölkerung zur Erntedankfeier in der Schlossgartenhalle in Aach-Linz eingeladen.

Die aufwendig dekorierte Schlossgartenhalle in Aach-Linz war an diesem Abend bestens besetzt. Auch die Tische waren liebevoll mit Äpfeln, Kastanien, Zweigen und Blüten dekoriert. Wieder einmal verwies der Vorsitzende in seiner Einleitung auf die niedrigen Erlöse und den steigenden Aufwand und Kosten in der Landwirtschaft. "Die Landwirtschaft ist zu einem öffentlichen Thema geworden", führte er aus und verwies auf das zuletzt in den Medien diskutierte Thema "Glyphosat". Ein wirkliches Interesse für die Landwirtschaft sieht er eher nicht. Den Preisverfall ordnet er als extrem stark und langanhaltend ein und sagte, dass die Betriebe so in Not gerieten. So stellte er die Frage in den Raum: "Bleibt uns der Dank am Erntedankfest im Halse stecken?" Und er führte weiter aus: "Was wir tun, wird nicht geschätzt, stattdessen wird alles kritisch hinterfragt." Sein Resümee am Ende seiner Einführung lautete dann auch: "Die fehlende Anerkennung der geleisteten Arbeit ist fast schlimmer als der schmale Ertrag."

Ähnlich sah das auch Georg Rauch vom Badisch Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV). Neben der geringen Wertschätzung sieht er auch die bürokratischen Hürden und Auflagen als ein Problem an und fordert hier mehr Toleranz ein. Dabei sieht er auch im Strukturwandel in der Landwirtschaft ein wichtiges Thema. "In den letzten 20 Jahren hat sich wahnsinnig viel verändert." Er glaubt, dass auch in der Zukunft noch Änderungen kommen werden, die man sich jetzt nicht vorstellen kann. An die neuen Absolventen gewandt sagte er: "Ich bin froh, dass junge Leute diesen Job in Angriff nehmen.

"Ortsvorsteher Emil Gabele freute sich, dass die Erntedankfeier in der Schlossgartenhalle abgehalten werden konnte. Wegen der Reparaturarbeiten an der Andelsbachhalle in Denkingen, sei ja schon über ein Ausfallen der Veranstaltung nachgedacht worden. "Heute können wir feiern, dass es unseren Bauern und Bäuerinnen gelungen ist eine gute Ernte einzufahren", waren seine Schlussworte. Und auch für den letzten Redner, den Dekan Christoph Neubrand, ist der Erntedank im jüdisch-christlichen Naturraum nicht wegzudenken.

Gerhard Gommeringer, verantwortlich für den Fachbereich Landwirtschaft beim Landratsamt Sigmaringen, übernahm anschließend die Überreichung der Berufsabschlussurkunden an die jungen Nachwuchskräfte. Allerdings nicht, ohne die Absolventen für den nächsten Schritt zu motivieren: "Der letzte Tag der Ausbildung ist der nächste Tag der Fortbildung." Insgesamt hatten vierzehn Personen die Ausbildung im Beruf Landwirt erfolgreich abgeschlossen und elf erhielten an diesem Abend ihre Urkunden überreicht. Anschließend erhielten die beiden Landwirte Peter Senn und Alois Dreher die goldenen Meisterbriefe überreicht.

Nachdem die Fischer Musikanten aus Denkingen den gesamten Abend musikalische Einlagen boten, sorgte Achim Jehle aus Sulmingen noch für einen weiteren unterhaltsamen Programmpunkt. Er erzählte über seine Teilnahme an der Fernsehsendung "Wetten-Dass" und wie er Wettkönig wurde. Ein Beitrag, bei dem der Landwirt seinen "Moggi-Song" vortrug bis hin zum Video der Fernsehsendung. Und die Zuschauer spendeten viel Beifall für die zahlreichen witzigen Begebenheiten.

Redakteur: Robert Reschke
Veröffentlicht mit der freundlichen Genehmigung des SÜDKURIER Linz-Zollern-Alb

 

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